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Klettern in Italien – Finale Ligure

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Klettern am MeerFinale Ligure, sagten alle, sei sehr schön, der Fels rauh und die Temperaturen ganzjährig zum Klettern geeignet. Gut, dachten wir uns, und fuhren Ende Februar hin. Hier nun ein paar Infos für Nachahmer.

Anfahrt

Zunächst sollte man wissen, dass Finale Ligure im SW von Genua liegt und somit eine ganze Ecke von Mitteldeutschland entfernt. Der Routenplaner wird um die 1000km angeben, aber die Fahrt lohnt sich in jedem Falle, das im Vorfeld. Zu bedenken gibt es, dass man Vignetten für Österreich (Pfändertunnel gehört strenggenommen schon zur Autobahn, also auch bei Fahrt über Bregenz direkt Vignettenpflicht) und die Schweiz erwerben muss, will man über den San Bernadino Pass, die wohl kürzeste Variante, fahren. Auch in Italien wird Autobahnmaut erhoben.

Camping

Klettern am MeerHat man sich nun bis Finale durchgeschlagen, gilt es einen Campingplatz zu finden. Da wir nun nicht zur Hochsaison angereist waren, hatte ich im Voraus den Campingplatz San Martino ergoogelt. Dieser nette Platz ist der einzige der ganzjährig geöffnet ist. Er hat sehr ordentliche Sanitäreinrichtungen und, im Gegensatz zu manchem Zeltplatz in Arco (zur selben Zeit im Jahr), einen angemessenen Preis. Nebensaison wird hier auch berücksichtigt. Auf dem schön gelegenen Campingplatz waren bei unserem Aufenthalt nicht viele Camper anwesend, aber im Sommer tummeln sich hier wohl viele Mountainbiker, Naturliebhaber und Wanderer. Auch viele Dauercamper haben hier ihre Wohnburgen errichtet.

Ein Manko muss man bei diesem Platz jedoch in Kauf nehmen: er liegt ca. 8km außer- besser oberhalb von Finale Ligure, in Le Manie. Der Weg dorthin ist nicht leicht zu finden, deshalb hier eine Versuch die Anfahrt zu erleichtern:
Von der Autobahn direkt runter, Richtung Küste, nach Finale fahren. Dort kommt man in einen Kreisverkehr. Man hält sich hier Richtung Varigotti und kommt so auf die Küstenstrasse die nordöstlich Richtung Genua verläuft. Man folgt dieser direkt durch Finale hindurch, an der Strandpromenade entlang, bis man kurz vorm ersten Tunnel nach links die Strasse verlässt. Nun fährt man ca. 150m weit und nimmt eine scharfe Abbiegung nach rechts. Nun fährt man ca. 7km bergauf. Nach etlichen Serpentinen kommt man auf eine Art Plateau. Nun noch ca. 1km weiter der Strasse folgen bis in einer Linkskurve die Einfahrt, nach rechts weg, zu sehen ist.

Im Sommer gibt es jedoch viele weitere Campingplätze als Alternative. Diese sollten auch günstiger gelegen sein, im Hinblick auf die Anfahrt zu den Klettergebieten. Dazu gleich mehr.
Eine letzte Warnung: auf dem Campingplatz San Martino gibt es unheimlich viele Katzen. Also Essbares nicht ins Vorzelt oder Innenzelt stellen, die Katzen tun alles um an die Leckereien zu kommen. Wenn euer Zelt also ganz bleiben soll und ihr eure Margarineschachtel selber leer machen wollt, hört auf diesen Rat!

Zum Klettern

Klettern am MeerIn Finale klettert man an bestem Kalk. Er ist sehr rauh und bietet alle möglichen Strukturen die das Kletterherz höher schlagen lassen. Auch kann man von Sportkletterseillängen bis zu Mehrseillängentouren alles finden. Ein Schmankerl dürften wohl die Klettereien direkt über dem Meer sein. Hier startet man, nach Abseilen, nur wenige Meter über dem Wasser in die Touren. Die Felsen in Finale sind sehr weit gestreut was bei der Zufahrt und Zustieg vielleicht nachteilig scheint, jedoch findet man dadurch Wände aller möglichen Expositionen. Also findet man Sonne wenn es kühler ist oder auch Schatten wenn es wärmer ist. Die meisten Massive erreicht man von Finalborgo aus. Deswegen ist es sinnvoll irgendwo hier in der Nähe einen Campingplatz anzusteuern (wie gesagt: saisonbedingte Öffnungszeiten der Plätze berücksichtigen).
Die Absicherung ist in den meisten Fällen sehr gut. Natürlich findet man, wie überall, hin und wieder auch noch Touren die einer Sanierung bedürften.
Die Schwierigkeitsbewertung richtet sich nach der französischen Skala. Im Grunde findet man Touren aller Schwierigkeitsgrade in Finale jedoch ist ein Besuch am lohnendsten wenn man sich vor allem im 6ten Franzosengrad und drüber wohl fühlt. Unter 6a ist nicht wirklich viel zu finden.

Kletterführer

Klettern am MeerZum Gebiet um Finale existieren, meines Wissens nach, zwei Kletterführer. Zum einen der Kletterführer „Finale Y2K“ von Andrea Gallo. Dieser ist wohl der Beste. Problem ist nur dass er vor Ort nicht mehr erhältlich ist, da er laut Aussage des „Rockstores“ nicht mehr gedruckt wird. Die neue Auflage soll aber schon in Kürze erscheinen. Online sollte man die alte Ausgabe jedoch noch bekommen. Wobei hier zu bedenken gilt, dass dieser Kletterführer schon im Jahr 2001 erschienen ist und somit im immer weiter erschlossenen Gebiet an Aktualität eingebüßt hat.
Der zweite mir bekannte Kletterführer ist ein Auswahlführer von Martin Lochner. Er heisst „Finale – Klettern und Mountainbike“. Wie der Name schon sagt gibt er sowohl Infos über Möglichkeiten des Kletterns als auch des Mountainbikens um Finale. Da die Möglichkeiten allerdings fast unbegrenzt sind und somit der Führer gesprengt würde, würde man sie alle aufnehmen, beschränkt sich der Führer auf eine Auswahl der wichtigsten Felsen. Dadurch kann man natürlich nicht aus allen Felsen wählen und die Orientierung kann durch das Fehlen von Massiven erschwert werden. Für den reinen Kletterer vielleicht nicht das Beste. Für diejenigen die es auch mal auf dem Radl krachen lassen wollen, wohl eine gute Alternative.

Kletterladen

Ihr findet den Kletterladen „Rockstore“ im alten Stadtkern von Finalborgo. Der Laden hat alles was man so zum Klettern braucht und die Verkäufer waren uns gegenüber sehr freundlich und aufgeschlossen. Auch wenn man mal Fragen bezüglich verschiedener Massive oder Touren hat, wird einem hier geholfen.
Daneben existiert ein weiterer Laden, der nicht weit vom Rockstore entfernt liegt, der zur Zeit unseres Stadtspaziergangs allerdings geschlossen war.

Einkaufen

Vom Tante Emma Laden bis zum Supermarkt findet man in Finalborgo und näherer Umgebung alles.


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